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Getec 2025: Der Holzbau ist in der Stadt

Zahlreiche Besucher fanden auch in diesem Jahr wieder den Weg nach Freiburg auf die Gebäude.Energie.Technik. Wir freuen uns, dass die Nachfrage in der Holzbaubranche steigt und sehen spannenden Projekten entgegen.

Bei unserem Side-Event „Der Holzbau ist in der Stadt“ begrüßten wir knapp 170 Teilnehmende aus dem Fachpublikum. Interessiert beteiligten sie sich nach den Fachvorträgen an der Gesprächsrunde mit den Referenten. Der Austausch setze sich auf unserer Standparty im Anschluss fort, die sich mittlerweile fast zu einem kleinen „Branchentreffen“ entwickelt hat.

Gleich zu Beginn bekamen wir von Prof. Stephan Birk einen Einblick zum Stand der Forschung im Bereich des kreislauffähigen Bauens mit Holz. Gemeinsam mit zehn weiteren Professuren ist er Teil des Verbunds tum.wood an der Technischen Universität München, der sich auf unterschiedlichsten Ebenen mit dem Material Holz beschäftigt. Prof. Birk gab einen Einblick in die Herausforderungen des Entwerfens für die Wiederverwendung und stellte anhand des Projekts LaNaSys die Anforderungen an die Rückbaubarkeit vor.

Weiter ging es mit einer Bachelor-Thesis, die unser Geschäftsführer Herbert Duttlinger vorstellte. Hier beschäftigte sich eine Studierende des KIT mit der Rückbaufähigkeit von vorelementierten Holzgebäuden und nahm unser Projekt Dreikönige in Emmendingen zum Beispiel. Sie optimierte die Verbindungsmittel und Details, sodass es künftig leichter sein würde, die Elemente so zurückzubauen, dass sie an einem anderen Ort wieder zu einem Gebäude zusammengefügt werden können.

Anschließend gab es weiteren Input aus der Praxis: Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer der Partner & Partner Architekten, berichtete über das Projekt der „Woodscraper“ in Wolfsburg. Hier entstehen zwei zirkuläre Hochhäuser in Holzbauweise mit einem Treppenhaus und Liftschacht in konventioneller Bauweise. Das Forschungsprojekt betrachtet dabei nicht nur eine möglichst kreislauffähige Konstruktion, sondern auch maximal flexible Grundrisse, damit die Gebäude zunächst möglichst lange genutzt werden.

Nach der Pause freuten wir uns über die Vorstellung des städtebaulichen Konzepts des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach. Hier entsteht Raum für 16.000 Menschen, die in 6.900 Wohnungen leben werden. 22 Kitas und ein Schulcampus sowie mehrere Quartiersgaragen sind geplant. Till Krüger arbeitete mit seinem Projektteam der K9 Architekten den Entwurf aus und versicherte, dass es Ziel sei möglichst viele Holzgebäude im neuen Quartier entstehen zu lassen. Gefragt sind hier zuletzt natürlich die entsprechenden Bauträger. Das Projekt wird gefördert durch die Holzbauoffensive Baden-Württemberg und trägt zur soziale und klimaneutralen Entwicklung Freiburgs bei.

Herbert Duttlinger leitete die offene Gesprächsrunde mit einem Vortrag zum holzbaugerechten Planen aus Sicht des Holzbauers ein. Einige Punkte wie Spannweiten, Steigzonen, Grundrisse, Geschossigkeit müssen bereits früh in der Entwurfsplanung beachtet werden, wenn eine Gebäude in Holz umsetzbar sein soll. Das Publikum beteiligte sich rege an der Gesprächsrunde und es wurden auch kritische Themen wie der Feuchteschutz, der Umgang mit Flachdächern oder die komplizierten Vorgaben beim Aufstocken bestehender Gebäude diskutiert. Der Austausch von Architekten, privaten und öffentlichen Bauträgern, Holzbauern, Statikern und auch Vertretern des Baurechtsamts wurde lebendig geführt und erwies sich als absolut wertbringend für alle Anwesenden. Nach einer knappen Stunde verlagerten wir die Gespräche dann von der Bühne auf die Standparty, wo der Abend einen geselligen Ausklang fand.

Vielen Dank an die Sponsoren